NACH OBEN

Programme d'Études en France in Amiens

von Marie D.

Salut! :)

Ich bin Marie und habe ein Auslandssemester in Amiens mit dem Programme d’Études en France, kurz PEF, verbracht.

Ursprünglich hatte ich Amiens ,,nur” als meine zweite Wahl angegeben und war zunächst etwas enttäuscht, jedoch habe ich den Studienplatz in Amiens doch angenommen und bin sehr glücklich darüber, diese Entscheidung getroffen zu haben. Amiens ist eine relativ kleine Stadt im Norden von Frankreich, ungefähr zwischen Lille und Paris. Die Lage ist perfekt für Ausflüge (besonders nach Paris) :). Auf den ersten Blick wirkt sie vielleicht etwas unscheinbar, jedoch ist sie eine wirkliche Perle in der Region. Die Notre Dame d’Amiens ist wahrscheinlich das größte Wahrzeichen der Stadt. Darüber hinaus ist Amiens auch für die Hortillonages (schwimmende Gärten), seine schöne Innenstadt und die regionalen Macarons bekannt. Obwohl der Norden in Frankreich oft als ,,rauer” dargestellt wird, haben wir in Amiens eine große Herzlichkeit und Freundlichkeit von den dort lebenden Menschen erfahren, die dazu beigetragen hat, dass man sich wohlgefühlt hat.

Das Programm PEF umfasst eine enge Betreuung, was eine große Unterstützung war. Zwei Dozentinnen waren unsere direkten Ansprechpersonen und haben sich immer sehr bemüht, uns unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Dadurch, dass die Umstellung, in einem anderen Land zu studieren und ein neues Umfeld zu haben, gerade am Anfang manchmal überwältigend sein kann, hat die Unterstützung und Hilfe beim Planen des Stundenplans, bei der Organisation des Wohnheimzimmers, etc., sehr viele Hürden einfacher gemacht. 
Das PEF beinhaltet außerdem die Organisation von Ausflügen und kulturellen Aktivitäten, die vom DAAD (Deutsch Akademischen Austauschdienst) bezahlt werden. Wir waren beispielsweise im Marionettentheater und haben uns ein Stück auf Picardisch angeguckt und haben einen ,,Roadtrip” durch den Norden Frankeichs gemacht, um Spuren des Ersten Weltkrieges zu sehen. Als das Semester in Amiens geendet hat, haben wir die Möglichkeit bekommen, noch ein Praktikum zu absolvieren. Ich habe zwei Wochen in einer französischen Schule verbringen dürfen. In dieser Zeit konnte ich so viel mitnehmen und mich auch selbst im Unterricht ausprobieren, was mir über das Auslandssemester hinaus noch ganz neue Einblicke in das französische Schulleben ermöglicht hat.

Zwei andere Studentinnen haben mit mir zusammen das PEF in Amiens absolviert. Wir kannten uns vor dem Programmbeginn kaum, sind jedoch in der gemeinsamen Zeit sehr zusammen gewachsen. Durch die Absprache von unseren betreuenden Dozentinnen mit der Leitung des Wohnheims, konnten wir zusammen in ein Wohnheim untergerbacht werden, wodurch wir abends immer zusammen gekocht haben und zusammen zur Uni gehen konnten. Wir konnten uns gegenseitig immer helfen und haben so viel zusammen erlebt, dass es einem fast wie ein ,,zweites Leben” vorkommt, das man in Amiens geführt hat.

Vielleicht könnte man dadurch denken, dass wir eher unter uns geblieben sind und keine Kontakte außerhalb unseres Trios knüpfen konnten. Das war jedoch ganz im Gegenteil der Fall. Die französischen Studierenden in unseren Kursen waren sehr herzlich und haben uns direkt in das Unileben aufgenommen. Besonders durch Kurse wie Übersetzung oder deutsch-französische Kommunikationskurse, die eher in kleineren Gruppen stattfinden, kam man schnell mit französischen Studierenden in Kontakt. Wir haben öfter soirées zusammen gemacht, oder haben uns Eishockeyspiele angeguckt. Wenn man Sprachkontakt haben möchte und den Menschen offen begegnet, spricht man so viel französisch, wie man es sich vorher nicht hätte vorstellen können, und verbessert seine Sprachkenntnisse beinahe automatisch. Am Ende des Semesters konnte ich mir dann alle Kurse ohne Probleme anrechnen lassen.

Als es dann nach fünf Monaten Zeit für den Abschied war, sind sehr viele Tränen geflossen. In Amiens haben sich Freundschaften fürs Leben entwickelt. Insgesamt war das PEF eine so intensive Erfahrung, die neben ihren Höhen natürlich auch ihre Tiefen hatte, wie zum Beispiel Heimweh. Trotz mancher schlechten Tage haben die schönen Momente und vor allem Menschen, das PEF für mich zu einer der prägendsten und schönsten Erfahrungen überhaupt gemacht, die ich jedem ohne zu zögern weiterempfehlen würde.
 


© Marie D.

© Marie D.

© Marie D.

© Marie D.
Mehr Infos zum PEF

Zurück