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Programme d'Études en France in Nantes

von Lisa-Marie M.

Ich habe im Rahmen des Programme d’Études en France (PEF) das Wintersemester 23/24 in Nantes verbracht. Der Aufenthalt hat von September bis Januar gedauert, angepasst an die Semesterzeit in Frankreich.

Meine Motivation am PEF teilzunehmen lag darin, über meinen Schatten zu springen und das Studentenleben in einem fremden Land kennenzulernen und natürlich an meinen Französischkenntnissen zu feilen.
Ich hatte im Voraus von vielen Menschen gehört, dass die Uni in Frankreich verschulter und recht streng sei und habe mir daher Sorgen gemacht, ob ich die Lehrinhalte auf einer fremden Sprache bewältigen kann. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Sorge unbegründet war. An die Veranstaltungen auf französischer Sprache habe ich mich nach der ersten Woche schnell gewöhnt und konnte immer gut folgen. Auch wenn das System tatsächlich etwas anders ist als in Deutschland, bin ich damit gut klar gekommen. Ich fand es recht angenehm, dass man mehr Leistungen während des Semesters erbringt und daher nicht so viel Stress in der Prüfungsphase am Ende des Semesters hat. Außerdem waren alle Dozenten, bei denen ich Kurse hatte, sehr freundlich und zuvorkommend gegenüber uns internationalen Studenten.

Auch die Dozentin, die mich und die andere Teilnehmerin des PEF betreut hat, war sehr sympathisch und freundlich und hat sich viel Mühe gegeben, unsere organisatorischen „Probleme“ zu lösen. Sie hat diese Position in dem Semester zum ersten Mal ausgeführt und hatte daher noch keine Erfahrung und kannte sich nicht so gut aus, aber letztlich hat doch alles funktioniert. Sie hat für uns von dem Budget, das im PEF für kulturelle Aktivitäten vorgesehen ist, eine Stadtführung durch Nantes und einen Plätzchenbacknachmittag organisiert. Diese waren gute Gelegenheiten, um die Stadt besser kennenzulernen und mit den französischen Germanistikstudenten in Kontakt zu kommen.

Etwas erschwerend war, dass die Nantes Université zu Anfang des Semesters große Schwierigkeiten mit der Organisation des Stundenplanes hatte, und die Vorlesungen deshalb sogar eine Woche später angefangen haben. Die daraus resultierende Ungewissheit, ob es mit der Kurswahl auch alles so funktionieren würde wie es sollte, hat sich letztlich aufgelöst als ich meinen endgültigen Stundenplan hatte. Dadurch habe ich wirklich gelernt, die Dinge gelassener zu sehen und zu wissen, dass sich am Ende immer eine Lösung finden wird.

Ich fand es sehr motivierend zu beobachten, wie auch die Gespräche mit französischen Freunden, die mir aufgrund der Umgangssprache und der Geschwindigkeit sehr viel schwerer gefallen sind, als die Sprache in der Universität, immer leichter wurden. Darüber sind auch die Freundschaften immer tiefer geworden. Eine gute Freundin habe ich über das Buddy Programm der Universität gefunden, was ich sehr empfehlen kann. Man bekommt einen französischen Studenten anhand von gemeinsamen Interessen zugeordnet. Im Rahmen des Programms kann man an verschiedenen Events teilnehmen. Wir waren beispielsweise in einem klassischen Konzert zusammen, haben uns aber auch privat oft getroffen.

Die Stadt Nantes hat mir auch sehr gut gefallen. Im September und Oktober konnte ich noch einige warme Tage genießen. Dafür bieten sich vor allem die zahlreichen schönen Parks der Stadt an. Außerdem sind das Meer, beschauliche Küstenstädte, sowie die Bretagne nicht weit und mit Bus und Zug erreichbar.

Abschließend kann ich sagen, dass es eine sehr intensive und teils herausfordernde Zeit war, die es mir ermöglicht hat, mein Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten, meinen Horizont zu erweitern, schöne Erinnerungen zu schaffen und neue Freundschaften zu schließen.
 






© Lisa-Marie M.
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